Der gemeinsame Weg hin zur klimaneutralen Luftfahrt

Das Ziel Deutschlands und der Europäischen Union (EU) ist gesetzt und im „Green Deal“ der EU klar formuliert: Klimaneutralität in Wirtschaft und Gesellschaft bis Mitte des Jahrhunderts. Auf nationaler Ebene ist mit einer klimaneutralen Luftfahrt bis 2045 ein noch kurzfristigeres und damit noch anspruchsvolleres Ziel angestrebt.

Die gemeinsame Erreichung dieses hoch gesteckten Ziels erfordert eine immense Beschleunigung klimarelevanter Innovation und Technologien in der Luftfahrt. Zur Realisierung einer klimaneutralen Luftfahrt bis 2045 nehmen Entwicklungen auf Basis alternativer, emissionsarmer Antriebskonzepte in der Luftfahrt hierzu eine zentrale Rolle ein.

„Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 auch in der Luftfahrt zu erreichen, muss die Technologieentwicklung jetzt auf breiter Front Fahrt aufnehmen. Mit dem neuen fliegenden Wasserstoff-Testlabor und seinem open-source-Ansatz gehen wir gemeinsam mit DLR und Industrie einen neuen Weg. Wir wollen mit möglichst vielen Partnern gemeinsam Technologien zu einem frühen Entwicklungszeitpunkt im Flug erproben. Dies ist zugleich eine Einladung an weitere europäische Partner, sich frühzeitig für den nächsten Schritt – die Entwicklung eines Demonstrators für einen Mittelstreckenjet – in ähnlicher Art und Weise zu vernetzen und Kollaborationen aufzubauen.“, so die Koordinatorin für die Deutsche Luft- und Raumfahrt der Bundesregierung Dr. Anna Christmann im Rahmen der Übergabe des Zuwendungsbescheids für das Vorhaben „UpLift“ (FKZ: 20M2245) auf der Paris Air Show 2023.

Der Bescheid ist dabei Bestandteil des neuen H2-Förderschwerpunkts UpLift H2 Aviation (UpLift) in LuFo Klima, mit dem ab 2023 ein nochmals verstärkter Fokus auf die frühzeitige praktische Erprobung von Wasserstoff-Technologien im Flug und in Bodenprüfständen gelegt wird.

„Zentrales Ziel des Programmaufrufs LuFo VI-3 – genannt LuFo Klima – ist die signifikante Reduzierung von Klimawirkungen der Luftfahrt. Um die Anforderungen und die Ziele des Pariser Klimaabkommens und des Green Deals der EU-Kommission zu erfüllen sowie die gesellschaftliche Akzeptanz zu stärken, sind intensive Anstrengungen hin zu einer emissionsfreien und klimaneutralen Luftfahrt […] notwendig. Die erwartete Zunahme des Luftverkehrsaufkommens […] wird zukünftig nur durch effizientere, emissionsfreie und klimaneutrale Lufttransport- und Produktionssysteme bedient werden können.“ (Auszug aus der Präambel der Bekanntmachung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Rahmen des sechsten nationalen zivilen Luftfahrtforschungsprogramms – Dritter Programmaufruf (LuFo VI-3) – vom 25. April 2022)

Über das LuFo-Programm geförderte Technologien und darüber ertüchtigte operationelle Maßnahmen besitzen ein kumuliertes Einsparpotenzial von 206 Mrd. t CO2-Äquivalenten bis 2050 bzw. 24,7 Mrd. t CO2. (Siehe Grafik, interne Studie, Linke et al. (2023))

Dabei haben Triebwerke, die auf die Vermeidung von Stickoxid- und Partikel-Emissionen optimiert sind, aber auch operationelle Maßnahmen, für deren Implementierung Enabler-Technologien zu entwickeln sind, das Potenzial die Klimawirkung in näherer Zukunft zu reduzieren. Langfristig sorgen neue Flugzeugtechnologien verbunden mit der Verwendung von nachhaltigen Kraftstoffen und Wasserstoff dafür, dass die Klimawirkung noch weiter reduziert werden kann.

Abbildung: Treibhausgasreduktionspotenziale im globalen Luftverkehr durch im Rahmen von LuFo ertüchtigte Technologien und Maßnahmen ausgedrückt in CO2-Äquivalenten bis 2030 und 2050
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